natürlich und gesund bauen und wohnen
Ofenarten
Hier möchte ich folgende Bauarten von Öfen mit ihren Vor- und Nachteilen vorstellen:
- Grundofen
- Warmluftofen
- Warmluft – Grundofen
- Geschlossener Kamin
- Offener Kamin
Grundofen
Als Grundofen bezeichnet man Holzöfen ohne Rost, bei denen das Feuer „auf dem Grund“, also direkt auf dem Brennraumboden gemacht wird. Es hat sich jedoch auch eingebürgert, den Begriff allgemeiner für schwere Öfen für Holzfeuerung zu verwenden.
Schwere Grundöfen besitzen ein sehr großes Speichervermögen (bis zu 48 Stunden) und werden in der Regel ein bis zwei, maximal 3 mal am Tag geheizt. Sie sind ausgezeichnet geeignet zum Abdecken einer Grundwärme, auch als alleinige Heizmöglichkeit eines Hauses, sie sind weniger dafür gedacht, in ohnehin beheizten Räumen sich abends vor ein gemütliches Feuer zu setzen.
Vorteile:
- Als alleinige Heizung bei dauerhaft bewohnten Räumen geeignet
- Sehr effektiv (Wirkungsgrade über 80 % bis zu 90%)
- Sehr saubere Verbrennung
- Lang anhaltende, ausgeglichene Wärmeabgabe
- Sehr hoher Anteil an Strahlungswärme
- Beheizte Sitzbänke, Liegeflächen oder ähnliches möglich
Nachteile:
- Sehr träges System, schnelles Aufheizen eines ausgekühlten Raumes nicht möglich
Warmluftofen
Ein Warmluftofen besteht aus einem Gußeinsatz, der als Feuerraum dient und einem nachgeschaltetem Heizregister aus Stahl; das Ganze ummauert und mit Warmluftöffnungen versehen. Die Wärme wird zu einem großen Teil von den Metallkörpern an die zwischen Feuerraum und äußerer Schale entlangströmende Raumluft abgegeben. Der konvektive Anteil ist daher wesentlich höher als der von der äußeren Hülle an den Raum abgegebenen Strahlungswärme. Die Speicherfähigkeit ist wesentlich kleiner als bei Grundöfen, etwas besser als bei Kaminöfen.
Vorteile:
- Sehr schnelles Aufheizen von ausgekühlten Räumen möglich
- Recht große Heizleistung auch auf kleinerem Raum möglich
- Bei guten Heizeinsätzen relativ hohe Wirkungsgrade bei relativ sauberer Verbrennung möglich
Nachteile:
- Geringes Speichervermögen, daher als alleinige Heizung in dauerhaft genutzten Räumen eher ungeeignet
- Wenig angenehme Strahlungswärme, viel konvektive „Heizungsluft“
- Beheizte Sitzbänke, Liegeflächen oder ähnliches in der Regel nicht möglich
Warmluft – Grundofen
Wie der Name schon sagt, stellt dieser Ofen ein Zwischending zwischen Grundofen und Warmluftofen dar. Ein Guß-Einsatz als Brennraum wird hierbei mit gemauerten Zügen wie im Grundofen kombiniert. Vereinfacht kann man sagen, dass dabei Vor- und Nachteile beider Systeme ausgemittelt werden. Insbesondere bei Wochenend- oder Ferienhäusern ist diese Lösung durchaus attraktiv.
Vorteile:
- Bei geöffneten Lüftungsklappen ist ein relativ schnelles Aufheizen des Raumes möglich, dann muß einfach öfter angelegt werden, es entsteht aber ein sehr hoher Anteil an Konvektion
- Bei geschlossenen Lüftungsklappen verringert sich die Heizleistung und das Speicherverhalten verbessert sich in die Richtung eines Grundofens
- Beheizte Sitzbänke, Liegeflächen oder ähnliches begrenzt möglich
Nachteile:
- Für dauerhaft genutzte Räume ist das Speichervermögen für eine alleinige Heizung eher zu klein
- Heizleistung begrenzt, da es nicht so große Heizeinsätze gibt
- Strahlungsanteil etwas kleiner als bei Grundöfen
Geschlossene Kamine
Unter einem geschlossenen Kamin versteht man einen (Guß-)Kamineinsatz mit Glastür, der ummauert wird. Er ist eher dazu gedacht, sich vor ein Feuer zu setzen, kann aber auch in Kombination mit einem Grundofen als schneller Wärmelieferant fürs Aufheizen dienen. Atmosphäre steht hierbei in der Regel vor Heizeffekt.
Vorteile:
- Große Sichtscheibe, Gemütlichkeit am Feuer
- Quasi Dauerbetrieb möglich (immer mal wieder zwei Scheite nachlegen)
- Schneller Wärmelieferant
Nachteile:
- Geringes Speichervermögen
- Nicht so große Effektivität und nicht so saubere Verbrennung wie bei Grundöfen
- Großer Anteil an Konvektion
Offener Kamin
Eine der ältesten Feuerstätten der Menschheit hat auch heute noch Ihre Faszination. Wenn auch offene Kamine (also Kamine ohne Glastür) wegen der hohen Emissionen nur gelegentlich benutzt werden dürfen, haben sie als „Lagerfeuer im Zimmer“ doch Ihre eigene Ausstrahlung.
Vorteile:
- Man kann das Feuer (leider auch den Rauch) direkt und unmittelbar erleben
Nachteile:
- Geringer Wirkungsgrad: ca. 20 %
- Unsaubere Verbrennung
- Zum Heizen quasi gar nicht geeignet, Speicherfähigkeit spielt daher keine Rolle